Nachdem die Schulen
am 7. Dezember geschlossen wurden und Wir uns einen Urlaub in
Tansania gegönnt haben, ist nun wieder Normalität angesagt.Tom und
Ich arbeiten 2,5 Tage an der Linda South Primary School. In dieser
Zeit unterrichten wir 12 Klassen in Sport und mit 3 Klassen führen
wir ein Zahnputzprojekt, welches wir von unseren Vorfreiwilligen
weiterführen durch.
Unseren
abenteuerlichen Schulweg habe ich in einem anderen Eintrag schon
einmal beschrieben. Es ist gegen 8:30 Uhr, wenn wir auf das
Schulgelände kommen. Der Unterricht hat bereits begonnen, aber es
sind immer noch viele spielende Kinder auf dem Schulhof. Sobald wir
gesehen werden, rufen die Kinder „Good Morning“ , „How are
you?“ oder einfach nur „Tom and Luise“. In den folgenden 15
Minuten bereiten Tom und ich die erste Stunde vor, Zähneputzen mit
den Vorschülern. Das heißt wir stellen drei Wasserbehälter auf,
suchen die Zahnbürsten, die Zahnpasta und den Lautsprecher zusammen,
sagen unserem Schulleiter und den Lehrern guten Morgen. 8:45 betreten
wir das Klassenzimmer der ECE (Vorschule) mit den Worten „Muli
Bwanji“ (Wie geht es dir?) worauf uns die kleinen Kids grinsend mit
„Bwino!“ (Gut) antworten. Meistens sieht man ihnen an, dass sie
noch müde sind, trotzdem strahlen sie die ganze Zeit. Nacheinander
rufen Tom und ich einen Namen auf worauf hin ein Kind angesprungen
kommt, um sich seine Zahnbürste abzuholen und stolz damit wieder an
seinen Platz zu gehen. Sobald alle Zahnbürsten verteilt sind startet
Tom den Zahnputzsong , den die Kids natürlich so laut wie möglich
mit schreien und dabei noch kräftig performen. Auf ein Zeichen gehen
alle nach draußen und stellen sich meistens ganz brav in einer Reihe
auf, dann bekommt jeder etwas Zahnpasta. Tom demonstriert wie man
richtig putzt währenddessen ich die kleinen Ausreißer wieder
zurückhole oder gucke damit alle richtig putzen. Nach der
gründlichen Reinigung der Zahnbürste, der Hände und des Gesichts,
in dem meistens die Hälfte der Zahnpasta gelandet ist, sammel ich
alle Bürsten wieder ein. Damit haben wir den erste Programmpunkt
schon geschafft. Im Laufe des Tages putzen wir auch noch mit den
beiden ersten Klassen Zähne. Daraufhin folgen mehrere Sportstunden.
Der Sportunterricht
findet für jede Klasse einmal wöchentlich statt, dass klingt für
deutsche Ohren vielleicht etwas wenig, allerdings ist es immer noch
besser als ohne, denn die Kids lieben es sich zu bewegen. Tom und Ich
hohlen die Klassen immer aus den Zimmern ab. Freudestrahlend und
voller Energie kommen uns die Kids entgegengesprungen. Daraufhin
folgt ein heimlicher Wettstreit, wer mit uns Hand in Hand auf den
Sportplatz gehen darf. Es gibt nicht so richtig einen Lehrplan, in
dem festgelegt ist welche Sportarten, wann dran sind, was gut ist,
denn so haben wir freie Hand zu entscheiden was wir gerade machen
wollen. Im vergangen Term haben wir viele Ballspiele gespielt, wie
zum Beispiel Brennball und Völkerball. Es gibt auch einige Varianten
von “Herr Fischer Herr Fischer“ , die hier „Fishi, fishi, come
and swim in my sea“, „Bulldog“ oder „Sheep, sheep come home“
genannt werden. Eins unserer Lieblingsspiele heißt : „ Landrover“.
Es läuft wie folgt ab: die Mädchen stellen sich in einer Reihe auf
der einen Seite des Spielfelds auf, dabei halten sie sich an den
Händen, die Jungs machen das Selbe auf der anderen Seite. Dann
beginnen die Mädchen zu rufen: „Landrover, Landrover we wan`t
...(ein Jungsname, z.B.:Joshua), woraufhin Joshua im Sprint auf die
Mädchenkette los rennt, gelingt es ihm durch diese Kette zurennen
muss eins der Mädchen mit auf die Seite der Jungs, es ist also fast
ein unendliches Spiel.
Nach 30 bzw. 40
Minuten ist der Sportunterricht beendet, nach einer Trinkpause gehen
die Kinder wieder zurück in die Klasse und Tom und ich in unseren
kleinen Raum, um etwas zu trinken und die nächste Stunde
vorzubereiten.
Dienstags und
Donnerstags bietet Tom ab 15:00 Uhr Fußball Training für die Jungs
an. Ich hätte große Lust auch was mit den Mädchen zu machen,
allerdings hat es sich in den ersten zwei Schulwochen noch nicht
ergeben.
Gegen 16:30 Uhr
verlassen wir dann mit unseren Fahrrädern etwas geschafft , aber
meistens glücklich das Schulgelände und treten den Heimweg an. Die
Arbeit an der Linda South Primary School ist etwas sehr besonderes
und vielleicht ist es falsch es als Alltagsroutine zu bezeichnen,
denn jeder Tag ist anders und genau das gefällt mir so gut daran.
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