Mein Schulweg zur Linda South Primary School oder das Eintauchen in eine andere Welt:

Es ist Punkt 8:00 Uhr, wenn Tom und ich unser Haus verlassen um zur Schule zu fahren. Um diese Zeit steht die Sonne noch relativ tief, was sich aber in kürzester Zeit ändern wird. Das Haus liegt im Stadtteil Highlands. Wie der Name schon vermuten lässt, liegt Highlands auf einem Hügel.
In den folgenden 30 Minuten fahren wir erst durch die halbe Stadt. Zu dieser Zeit sind sehr viele Menschen unterwegs. Man sieht Schüler*innen in Uniformen auf dem Weg zur Schule, entweder zu Fuß oder in einem Schulbus sitzend; Taxis die meistens hupend und immer in Eile sind, Geschäftsmenschen mit schicken Anzügen und extrem sauberen Schuhen. Es ist mir wirklich ein Rätsel, wie das geht, denn in der Luft ist überall dieser rötliche Sand. Weiter sieht man Frauen die ihre Kinder auf den Rücken und sehr geschickt Schüsseln mit Gemüse auf dem Kopf tragen. Ich will hier auf keinen Fall sagen, dass alle Frauen ihre Sachen auf dem Kopf tragen, denn das ist wirklich nicht der Fall. Und dann gibt es noch Männer mit Schubkarren voller Obst und Radfahrer, so wie wir welche sind.
Nachdem wir die große Hauptstraße verlassen haben, wird die Luft dicker, denn am Straßenrand wird Laub und Müll verbrand außerdem wird morgens häufig gefegt.
An der nächsten Ecke ändert sich der Zustand der Straße von Bitumen hin zu einer festgefahrenen Sandtrasse. Ab jetzt fahre ich meistens einhändig ,um den Kindern die” Musungu” (Weißer Mensch) rufen freundlich zurück zu winken und den restlichen Kinder, die zu uns gerannt kommen ein Highfive zu geben. Das ist das pure blühende Leben hier, alle sind unterwegs und grüßen jeden freundlich.
Die Sonne steht mittlerweile höher und so wechseln sich eine kühle Briese und die warme Sonne ab. Die Häuser hier sind meistens viel kleiner, oder es sind Hütten. Schon zu dieser Zeit sitzen Frauen und Kinder am Wegesrand und verkaufen Gemüse, Wasser und Eis.
Wenn wir nun um die letzte Ecke fahren ändert sich der Straßenbelag nochmals, jetzt rattern wir über groben Schotter. Gar nicht so einfach dabei sein Fahrrad komplett unter Kontrolle zu haben dabei zu winken, die Menschen zu grüßen, Schlaglöcher zu umfahren und entgegenkommenden Taxis auszuweichen.
Nach ca. 30 Minuten Abendteuerfahrt erreichen Tom und Ich die Schule. In wenigen Minuten wird unsere erste Unterrichtsstunde starten.

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